Umbau einer Zuckerbäckerei

Die Widmung „Schutzzone“ in der Heumühlgasse 18, 1040 Wien schloss einen gänzlichen Abbruch der ehemaligen Zuckerbäckerei aus dem Jahre 1843 aus, ließ jedoch – unter Berücksichtigung von Eingriffen in das Bestandsgebäude – eine Erweiterung in der Höhe, Fläche und Tiefe zu.

Die Wahl einer ansteigenden Gebäudehöhe führte zu einer dreidimensionalen Dachlandschaft mit Raumhöhen von 3,80 bis 5,50 m, deren Komplexität sich im Gebäudeinneren widerspiegelt. Anordnung, Proportionen und Gebäudefluchtlinien der Nachbargebäude wurden in der Aufstockung berücksichtigt, der geschützte Bereich der Fassade restauriert. Hofseitig wurde das L-förmige Bestandsgebäude durch „wegnehmen“, „hinzufügen“, „verdrehen“ und „draufsetzen“ vollständig neu modelliert. Eine Tiefgarage, die sich teilweise unter das Bestandsgebäude „schiebt“, komplettierte das Raumprogramm.

Die 2- bzw. 3-geschossige Aufstockung mit Anbau und unterirdischer Bebauung in Massivbauweise setzte eine tiefgreifende Bestandsertüchtigung voraus. Mörtelverfestigung für die verbleibenden Bestandswände, Errichtung von STB-Wänden (geführt bis zu den Fundamenten) und gewaltige Auswechslungen im Kellergeschoss für die Tiefgarage wurden zu einer technischen, arbeitsintensiven und logistischen Herausforderung für alle Beteiligten. 

Das Ergebnis zeigt komplex modellierten Wohnraum mit unterschiedlichen Raumhöhen und privaten Außenräumen in allen Geschossen. Der begrünte Innenhof, die Tiefgarage, der barrierefreie Zugang und eine angemessene thermische Sanierung ermöglichen mitten in der Stadt ein zeitgemäßes Wohnen in, an und über einem Altbau mit dem technischen Standard von heute.

 

Projektpartner
Mitarbeit: Katharina Penzinger Florian Hetzmannseder

Standort
Heumühlgasse 18, 1040 Wien

Tragwerksplanung
Peter Bauer, Barbara Waha, Werkraum Wien

Sonstige
Beitrag bei turn on 2013

Bauherr
PRIVAT

Jahr
2012

Landschaftsplanung
EGKK

Fotos
Bruno Klomfar